Mittwoch, 20. April 2016

Die Chronik des Scheiterns





Duschversuch - gescheitert wegen magelndem Gleichgewicht und schmerzendem Armen.

Abwasch - hat heute auch nur in Bruchteilen gesklappt.

Essen kochen -  keine Feinmotorik fürs Gemüseputzen und nix im Tiefkühlfach.

Brot schmieren - klappte solange bis das belegte Brot auf den Boden fiel.

Erdbeeren putzen - ging solange gut bis es schiefging.

Meine Zimmer sehen nach wie vor aus wie aus einem Antitildaprospekt und meine Fenster sind fast schon aus Milchglas.

Draußen wird es immer mehr Frühling aber für längere Ausflüge fehlt mir die Kraft.

Die Arme werden mitlerweile in so gut wie jeder Position taub, das Kribbeln in den Beinen hört auch nicht mehr auf. Alles fällt mir noch öfter aus den Händen als sowieso schon üblich. Ist das ein neuer MS-Herd? Ist es der Bandscheibenschrotthaufen? Will ich es wirklich wissen?
Was tun wenn die nächtlichen Zukunfstängste aus den dunklen Zimmerecken gekrochen kommen?
Und die was-wäre-wenn-Fragen?
Wenn das mit dem Kribbeln und der schlechten Feinmotorik doch eine neuer MS-Herd ist, und wenn es schlimmer werden würde?
Erinnerungen eine eine hohe Querschnittssymptomatik kommen auf. Damals half Hochdosiskortison um den Schub etwas schneller zum Abklingen zu bringen, aber mit der Herzgeschichte wird das jetzt nicht mehr gehen.
Was wenn es doch die kaputte Wirbelsäule ist, da wird dann leider nix mehr helfen, denn wie sage mir der Neruochirug damals: Die Chance das sie aus der Bandscheiben-OP mit eine hohen Lähmung rauskommen liegt bei 80%... Das ist doch mal was...

Durch meine gestörte Mundmotorik und die Taubheiten um Rachen-Zungenbereicht, beiße ich mich oft aus Versehen auf die Zunge ober in die Innenseiten der Backen. Dank der Blutverdünner blutet das jetzt so richtig schön lange. Und Dank meiner PTBS löst der Blutgeschmack oft etwas in mir aus, was einer Todesangst sehr ähnlich ist... Da helfen auch keine Pfefferminzdrops mehr.

Wegen der ganzen Herzmedikamente soll ich meine Schmerzmittel nicht nehemen. Der Hausarzt weiß aber auch nicht welche ich statt dessen nehmen darf. Der Kardiologe auch nicht. Offensichtlich können viele Ärzte nicht damit umgehen, das Patienten mehr als ein Erkrankung gleichzeitig haben. Achselzuckende Hilflosigkeit ist alles was ich bekomme.
So wache ich dann in der Nacht mit Schmerzen, und/oder Panik auf und warte darauf, daß das sogenante Diseasemanagement der Kasse sich seinen Namen auch verdient.

Ich muß zur Zeit Mittel zur Entwässerung nehrmen - das ist bei einer gleichzeitigen neurogenen Blasenstörung eine Art Härtetest.

Ich habe seit langer Zeit gestrichen die Nase voll davon krank zu sein, aber werde es bis zu meinen Tod bleiben...

Woher die Geduld nehmen? Geduld mit mir selbst? Geduld mit den andern?

Das Leben ist schön? Ich wüßte gerne wann......

So genug gejammert!

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