Mittwoch, 16. Oktober 2013

Oktoberlogistik





Es gibt Tage an denen wünsche ich es wäre wieder so: es regnet. Ich habe Besorgungen zu machen. Also nehme ich den Regenschirm und gehe aus dem Haus.

Heutzutage dauert alles etwas länger. Es regnet. Ich habe Besorgungen zu machen. Ein paar Testschritte in der Wohnung. Okay, ist nicht so ganz mein Tag heute... Ein paar Schritte zum Fenster. Es regnet nicht stark aber kontinuierlich. Und nun beginnt die logistische Feinarbeit.

Die Ataxie und die Gleichgewichtsstörungen sind recht aufgeprägt heute - eine Hand Stock, andere Hand Schirm fällt schon mal weg.
 Ebenso wie eine Hand Stock, die andere Hand Einkaufstrolley, ein Regenmantel. Also fällt auch mehr einkaufen als nur ein Appel und ein Ei weg.

Die nächste Variante wäre: zwei Stöcke ein Regenmantel, ein Rucksack. Wo wollte ich noch mal hin? Dahin wo recht viel Betrieb herrscht, dahin wo zwei Stöcke und ein voller Rucksack plus Menschen in Hektik und volle Straßenbahn keine besonders sichere Kombination wären.

Also doch Variante drei: ein Rollator, ein Regenmantel. Und eine Portion wilde Entschlossenheit, sich auch von denen nicht unterkriegen zu lassen, die noch mal eben schnell vor mir durch die Türen, die Eingänge schlüpfen werden, ohne darüber nachzudenken, daß die meisten Menschen einen Rollator nicht benutzen, weil die Dinger so verdammt hübsch sind.

Ich wünsche mir die Zeiten zurück, in denen ich das Leben nicht trotz, sondern wegen allem mochte.