Freitag, 27. Dezember 2013

Fast ohne Worte

Heute Morgen hat sich der Himmel so richtig Mühe gegeben - Ein Sonnenaufgang wie aus dem Bilderbuch.
Hier ein paar Eindrücke - wie alle meine Bilder: garaniert nicht nachbearbeitet. 










Mittwoch, 18. Dezember 2013

Die Rückkehr des Lichtes

Für viele Menschen ist ja am 24ten Dezember Bescherung. Ich feiere schon ein paar Tage eher. Am 21ten ist Wintersonnenwende und danach kehrt Minute für Minute das Tageslicht in unsere Breiten zurück.
Ich mag den Winter sehr. Ich mag die Kälte, den Schnee, die nebelverhangenen Nachmittage. Ich mag das Glitzern auf überfrorenem Asphalt, den gelben Schein unter hochbeinigen Straßenlaternen. Ich mag die Stille unter kristallklarem Nachthimmel.

Und in der Tiefe meiner Seele mag ich auch die Dunkelheit.... Nur mein ramponiertes neurologisches System eben nicht. Meine Pupillen haben irgendwann im Laufe der Zeit die Fähigkeit verloren sich bei Dunkelheit (oder überhaupt) weitzustellen. Nun weiß ich wenigstens das der Weitstellreflex der Pupillen eine sinnvolle Angelegenheit war... war mir vorher nicht so klar... ähm... hab ich ehrlich gesagt auch nie drüber nachgedacht...
Nach der x-ten Sehnerventzündung zaubert mein Nervensystem zudem einen hübschen, aber hinderlichen Stahlenkranz um jede künstliche Lichtquelle... von dem Sichtfeldausfall auf beiden Augen, sprich Tunnelblick mal ganz zu schweigen...
In Kombination mit den neurologischen Ausfällen in Koordination und Motorik, die ich zu einem großen Teil durch Sehen kompensiere, ist jeder Gang durch die winterliche Dunkelheit ein kleines Abenteuer. 



So wie dieses hier: An der Haltestelle ist alles noch ganz gemütlich...




Doch dann wird es zunehmend spannender... Dieser spärlich beleuchtete Gang führt von der Haltestelle ins nahe Stadtgrün.




Tada!!! die einzige Lampe im Park



Bei näherer Betrachtung sieht sie dann leider für mich so ähnlich aus.





Aber immerhin eine Lampe, denn links und rechts ist es ziemlich düster. Neuerdings wohnt hier irgendwo ein Waldkauz, der mit seinem Schu Schuhuhu die Szene passend untermalt.
Ähm...gibt es hier eigentlich Wölfe?




Unterm Vollmond die ersten Lichter der Zivilisation.




Bei Nacht sehen die Gräben aus, als würde in ihnen Grillsauce fließen... vielleicht ist das der Grund warum sich die Enten hier so wohl fühlen.



Dieses kleine Abenteuer trägt den Namen "Weg nach Hause"

Ich koch mir jetzt einen Tee und freue mich auf die wieder länger werdenden Tage.


Sonntag, 8. Dezember 2013

Sturmsicher




  
Letztens wurde in den Wetterberichten mal wieder ein Orkan von dem Ausmaß eines mittleren Weltunterganges angekündigt... Naja, zumindest dichte dran.
Mittags sollte es losgehen und so machte ich mich am Morgen daran meinen Balkon gebührend auf das Ereignis vorzubereiten.

Da meine Windspiele eben nicht Orkanspiele heißen, stopfte ich sie in eine Tüte und dann in den Schrank. Die zahlreichen Solarlichter verstaute ich in einer Ecke nah am Haus. Schließlich band ich die Sitzpolster an den Stuhl und zog meinen geliebten Dachrinnenholunder in eine Süd-West-Richtung, die dem Wind nicht soviel Angriffsfläche bieten würde..
Den Holunder habe ich vor gut zweieinhalb Jahren aus einer Dachrinne gepult.
Damals waren seine drei Stämmchen gut 3 Zentimeter lang, aber die Wurzeln hatte er auf gut dreißig Zentimeter in der trockenen Dachrinne ausgestreckt... Lebenskünstler eben.
Seit dieser Dachrinnenkindheit ist dieser Holunder etwas eigen. Ob aus Sturheit, oder von Verlustängsten geplagt, trägt er auch mitten im Winter Blätter an den Zweigenden, was so einen ausgewachsenen Orkan natürlich freut...
Schließlich stellte ich auch noch die bepflanzten Balkonkästen auf die Erde und band meinen Besen fest.

Jeder Gartenarchitekt würde beim Anblick meines Balkons die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, Jeder Feng-Shui-Berater würde vermutlich in Tränen ausbrechen, aber jeder fähige Psychologe würde langsam nicken und sagen: „Genau."
Ich wünsche mir oft ich könnte mein Leben sturmsicher verpacken wie meinen Balkon. Ich wünsche mir, ich könnte meine Seele in kalten Zeiten so sorgfältig mit wärmenden Vlies bedecken wie meine Pflanzen. Ich wünsche mir, ich könnte das Licht heller Tage solarlampengleich in meine Dunkelheit tragen.
Und ich wünsche mir die Zuversicht eines Samenkorns, das wo auch immer das Leben es fallen läßt, über sich hinaus zu wachsen versucht...